Fliegenbinden

Künstliche Fliegen und das Herstellen dieser Fliegen – genannt Fliegenbinden-  ist eine elementarer Bestandteil der Fliegenfischerei.
Dabei haben sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Variationen und Insektenmuster herausgebildet, sodass es mittlerweile für fast jede Fischart Fliegenmuster gibt. Vom Grundprinzip her werden künstliche oder natürliche Materialien wie Haare oder Feedern kunstvoll um einen Angelhaken gebunden und fixiert.

Viele Fliegenbinder stellen somit eigene Fliegen her, die den eigenen, oft speziellen Anforderungen am nächsten kommen. Oft sind die eigenen Fliegen qualitativ
hochwertiger als gekaufte Fliegen. Darüber hinaus lässt sich Geld sparen. Gerade wenn öfters mal Fliegen an Bäumen oder dem Gewässergrund verloren gehen.
zusätzlich bietet das Fliegenbinden im Winter oder während der Schonzeit eine Abwechslung und gleichzeitig eine andere Facette des Fliegenfischens.

Fliegenarten

Grundsätzlich kann man zwischen vier verschiedenen Fliegenarten unterscheiden, die von einem Fliegenbinder selbst gebunden werden können:

  • Trockenfliegen, die schwimmende Insekten simulieren und ohne Beschwerung auskommen müssen
  • Nassfliegen oder unbeschwerte Nymphen, die im Wasser treibende tote oder aufsteigende Insekten simulieren
  • Beschwerte Nymphen, die am Gewässergrund lebende Insektenlarven simulieren
  • Streamer, größere Fliegen, die eine Beutefischchen imitieren sollen und meist beim Raubfischfang zum Einsatz kommen

Zubehör – Was benötigt man zum Fliegenbinden?

Es gibt einige grundlegende Dinge, die man speziell anschaffen muss:

  • Bindestock: der Bindestock dient dazu den Haken, auf den die Fliege gebunden werden soll zu fixieren und in der richtigen Position zu halten. Dabei gibt es  bei Bindestöcken einige Unterschiede in Funktionsweise, Design und Preis. Günstigere Bindestöcke werden meist mit einer Tischklemme geliefert. Der Bindestock wird dabei an den Tisch geklemmt. Vorteil ist ein geringes Gewicht. Der  Nachteil ist, dass man bei längeren Bindeaktionen die Arme nicht aufstützen kann und das Fliegenbinden mühsam werden kann.
    Als Gegenentwurf gibt es den Bindestock, der mithilfe einer Bodenplatte auf dem Tisch steht. Dadurch ist man in der Position des Stocks sehr variabel. Nachteil  ist das Gewicht der Platte.
  • Binde-Bobbin: Mit dem Bobbin hat man ein Instrument mit dem sich relativ simpel die Rolle mit dem Bindefaden um den Haken wickeln lässt.
  • Whip-Finisher: Der Whip-Finisher dient dazu einen festen und haltbaren Abschlussknoten zu machen, sobald die Fliege in Teilen oder als Ganzes zu ende gebunden wurde.
  • Bindelack: Mit dem Bindelack kann man die Abschlussknoten durch einen Tropfen Lack versiegeln und noch haltbarer machen. Außerdem kann man auch während des Bindens durch Lackauftragen bestimmte Wicklungen haltbarer machen.
  • Bindegarn: Mit dem Bindegarn werden die Bindematerialien wie Feder, Haar oder Dubbing am Haken fixiert. Bindegarn gibt es in verschiedenen Farben und Stärken für die unterschiedlichsten Anwendungsmöglichkeiten.
  • Dubbing-Nadel: Mit der Dubbingnadel kann man nicht nur Dubbing stopfen oedr bearbeiten, sondern generell feinfühlige Schritte im Fliegenbinden vollziehen. Zusätzlich eignet sich die Dubbingnadel dafür kleine Lacktröpfchen aufzunehmen und diese passgenau auf den Abschlussknoten zu setzen.
  • Bindematerial: Es ist schwer zu sagen, was man für Bindematerial braucht. Denn es kommt ganz darauf an, welche Fliegen man binden möchte. Dennoch kann will ich versuchen Tipps zu einem guten Grundstock zu geben:
    • Fliegenhaken für Nymphen, Trockenfliegen und Streamer
    • Bleidraht in verschiedenen Gewichten als Beschwerung
    • Dubbing in verschiedenen Farben und Arten
    • Bindegarn in verschiedenen Farben
    • Goldene, schwarze oder silberne Messing- oder Tungstenköpfchen
    • Kugelkettenaugen
    • Häärchen oder Feederhaare
    • Hahnenbälge, um Hechelkränze zu binden

 

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